Mit eine Korpus aus Hanf
Die wohl herausragendste Eigenschaft von Hempstone ist neben seine Härte, die der von Hartholz ähnelt, die dreidimensionale Formbarkeit und der Verzicht jeglicher künstlichen Klebe- und Bindemittel.
Das Material an sich besteht ausschließlich aus Hanffasern und Wasser.
Jedoch können ungiftige Pigmente hinzugefügt werden um die Farbe zu steuern.
Das Geheimnis, das aus Hanffasern einen soliden und harten Werkstoff werden lässt liegt in der Verarbeitung der Hanffasern.
Die Fasern werden in einer Papiermühle auf mikroskopische große aufgespalten.
Die Oberfläche wird dadurch expotentiell vergrößert.
Aufgrund der Zellstruktur haben diese Mikrofasern zahlreiche offene Hydroxygruppen welche durch Zugabe von Wasser untereinander Wasserstoffbrücken bilden und sich zusammenziehen, was durch zusätzliche Verfilzung und auftretende Adhäsionskräfte verstärkt wird.
Im Prinzip das gleiche Phänomen, das Papierfasern zusammenhält.
Der Faserbrei wird in mehreren Schichten auf die Trägerform aufgetragen.
Wenn die Fasern trocknen bilden sich die Wasserstoffbrücken aus und das Material beginnt zu schrumpfen.
Das Material zieht sich dabei um bis zu 90% zusammen.
Es entsteht ein sehr dichtes Material.
Bei der Trägerform muss man darauf achten, dass sie keine scharfen Kanten oder Unregelmäßigkeiten aufweist, da es sonst zu Rissbildung kommen kann.
Zusätzlich wird etwas Material an die Unterseite der Form gesprüht um den Schrumpfkräften entgegenzuwirken und zu gewährleisten, dass sich das Material möglichst gleichmäßig zusammen zieht.
Nach einer mehrtägigen Trocknungszeit in der Trockenkammer können die Korpen von den Trägerformen getrennt werden.
Im Rohzustand ist Hempstone sehr rau.
Aufgrund der starken Schrumpfung und des Auftrageverfahrens entstehen zahlreiche Krater an der Oberfläche.
Durch weitere Bearbeitung können diese Krater abgerundet werden und es entsteht die typische Hempstoneoberfläche.
Falls erwünscht, kann der Korpus auch glatt geschliffen werden.
Das Hempstone ist so steinhart, dass es mit einem Winkelschleifer bearbeitet werden kann.
Nach einigen Behandlungschritten mit Farbe und Öl versiegele ich die Korpusse mit einer Schicht Schellack.
Die fertigen Korpusse bestehen aus Hanffasern, Wasser, Pigmenten, Öl und Schellack. Aufgrund meiner speziellen Öberflächentechnik erziele ich eine starke Tiefenwirkung und brillante Farbe.